Dorferneuerung wirkt nach

RUNDGANG SPD-Fraktion auf Stippvisite in Stornfels / Backhaus mit Mitteln aus Stadtteilbudget realisiert / Sanierungsarbeiten an Kirche notwendig

STORNFELS – (red). Schöne Plätze, aber auch Gebäude, die saniert werden müssen, haben Niddas Sozialdemokraten bei ihrem Rundgang durch Stornfels gesehen. Ortsvorsteher Mario Schneider begleitete die Gruppe.

Erste Station war das fast fertiggestellte neue Backhaus am Dorfplatz. Dort sei deutlich geworden, so SPD-Pressesprecher Stefan Knoche, „dass das von der SPD-Fraktion initiierte Stadtteilbudget seinen Sinn und Zweck erfüllt“. Mit diesem Budget erhielten die Stadtteile die Möglichkeit, Projekte vor Ort auf kostengünstige Weise zu verwirklichen, die ansonsten vielleicht nie realisiert würden. Insoweit könne das Stadtteilbudget auch Anreiz sein. Aber ohne „den herausragenden Einsatz der Bürger vor Ort wäre auch das Backhaus in Stornfels nicht verwirklicht worden“. Dort wurden über mehrere Jahre hinweg von etwa zehn Bürgern über 2500 Arbeitsstunden bei der Planung und dem Bau geleistet, obwohl Stornfels nur rund 200 Einwohner hat. Der „Stammtisch Stirwelser Tafelrunde“, der das Backhaus betreiben wird, hat zudem rund 4000 Euro an Spenden gesammelt und weitere Vereinsmittel investiert.

Auf dem weiteren Rundgang überzeugten sich die Teilnehmer, dass die im Jahr 2000 abgeschlossene Dorferneuerung erfolgreich nachwirkt. Als letztes Projekt wurde damals das Bürgerhaus fertiggestellt, das unter anderem von den örtlichen Vereinen genutzt wird und für das dörfliche Leben sehr wichtig ist. „Es ist bedauerlich, dass seit 2012 nur noch Gesamtkommunen mit allen Orts- beziehungsweise Stadtteilen und ausnahmsweise interkommunale Kooperationen als ein Entwicklungsschwerpunkt in das Förderprogramm aufgenommen werden“, kritisierte Knoche. Für den ländlichen Raum sei es äußerst problematisch, „dass seitdem der Anteil der Bewilligung öffentlicher Maßnahmen bei der Dorfentwicklung abnimmt“. Auch deshalb sei ein Wechsel in der Landespolitik dringend notwendig, so Knoche.

Mit Mitteln aus dem Stadtteilbudget wurde auch ein Aussichtspunkt vor der Kirche mit einer Sitzgelegenheit ausgestattet. Von dort hat man einen herrlichen Blick über die Wetterau bis nach Frankfurt und zu den Höhen des Taunus. Wer diesen Platz einmal besucht habe, könne verstehen, warum Stornfels auch als die „Toskana“ der Wetterau bezeichnet werde.

Am Ende des Rundgangs konnte die Gruppe sich noch davon überzeugen, dass in den kommenden Jahren in Stornfels erhebliche Bauunterhaltungsarbeiten anstehen. „Sowohl die Kirche, deren Eigentümer die Stadt Nidda ist, als auch eine an das Bürgerhaus angrenzende Scheune müssen dringend saniert werden“, sagte die Fraktionsvorsitzende Christine Jäger, die sich bei Mario Schneider für die Informationen und den Meinungsaustausch bedankte.

Quelle: Kreis-Anzeiger