Zwischenstopp in der Biogasanlage

RADTOUR SPD-Ortsbezirk organisiert Kinder-Familientag / Picknick am See und Besichtigung / 18 Kilometer mit Laufrad zurückgelegt

OBER-/UNTER-WIDDERSHEIM – (red). Der SPD-Ortsbezirk Ober- und Unter-Widdersheim hatte zu einem Kinder-Familientag eingeladen. 14 Kinder und 18 Erwachsene fanden sich zu einer Radtour ein, die in Ober-Widdersheim startete. In Unter-Widdersheim gesellten sich weitere Teilnehmer dazu. Durch das Naturschutzgebiet Mittlere Horloffaue führte die Tour über Utphe an den Barbarasee in der Nähe von Bellersheim. Dank der Erlaubnis des Angelsportvereins Wölfersheim konnten sich Groß und Klein dort zu einem Picknick am Ufer des idyllischen Sees niederlassen und für den weiteren Weg stärken. Denn das eigentliche Ziel war zwar schon sichtbar, aber noch lange nicht erreicht: die Biogasanlage der Ovag in Wölfersheim-Berstadt.

Dort wartete Geschäftsführer und Betriebsleiter Michael Schmidt bereits auf die Gruppe. Erste Einblicke in die Abläufe in der Anlage vermittelte ein Video-Film, der Grundlage für die weiteren Schaubilder und Fakten sowie zur anschließenden Betriebsbesichtigung war. Nach gut einer Stunde wussten die Besucher, wie aus Mais, Hirse, Gras, Stallmist und Gülle durch Gärprozesse Methangas gewonnen wird. Dieses Gas durchläuft diverse Reinigungs- und Komprimierungsverfahren und wird in das Leitungsnetz der Oberhessengas (Ogas) eingespeist und gelangt so auch in das bundesweite Erdgasleitungsnetz und damit auch in alle Regionen, die durch diese Energieleitungen erschlossen sind. Durch eine Frage aus der Gruppe erfuhren die Besucher, dass die Gärreste entweder als Flüssig- oder Trockendünger wieder auf die Felder gelangen. Und zwar ohne den mit der Gülle- und Mistausbringung bisher verbundenen Gestank zu verbreiten, weil die Geruchsgase, etwa Methan, den Gärresten entzogen sind. Der Vorwurf, durch die Biogasanlage würden der Wetterau Flächen für die Nahrungsmittelproduktion entzogen, konnte ebenfalls widerlegt werden. So braucht die Landwirtschaft, deren Schwerpunkt nach wie vor auf der Produktion von Weizen, Gerste, Roggen und Hafer liegt, auch den Wechsel in der Fruchtfolge. Dieser kann im Anbau von Mais und Hirse liegen.

Mit neuem Wissen traten die Radler die Heimfahrt an. Die 18 Kilometer lange Strecke wurde auf ausgebauten Radwegen zurückgelegt. Somit war die Gruppe nur bei der Überquerung von Hauptverkehrsstraßen größeren Gefahren ausgesetzt. Dies kam einem der jüngsten Teilnehmer, Tim Hofmann, zugute, der die gesamte Strecke mit seinem Laufrad bewältigte und jedwelche Unterstützung strikt ablehnte.

Bei Kaffee und Kuchen sowie kühlen Getränken am Unter-Widersheimer Dorfgemeinschaftshaus klang der Kinder-Familientag gemütlich aus.

Quelle: Kreis-Anzeiger