STADTVERORDNETE Einsparung von Wasser und Energie in städtischen Gebäuden forcieren
NIDDA – (ten). 1,8 Millionen Euro sind im Haushaltsplan der Stadt Nidda für Energiekosten vorgesehen. Weil sie in diesem Bereich ein großes Sparpotenzial sehen, beantragten die Grünen in der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Dienstagabend im Niddaer Bürgerhaus, dass bei den öffentlichen Gebäuden und städtischen Liegenschaften nach Maßnahmen zur Einsparung von Wasser und Energie gesucht werden soll. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Schon bei einer Einsparung von zehn Prozent würde der Haushalt um 180 000 Euro entlastet, rechnete der Sprecher der Grünen-Fraktion, Marcus Stadler, vor. „Es geht nicht darum, auf etwas zu verzichten, sondern nur ein wenig umsichtig zu handeln“, betonte er, dass auch ohne Komfortverlust die Energie- und Wasserkosten gesenkt werden könnten.
Denn das Verhalten der Nutzer städtischer Gebäude lasse den Beobachter bisweilen mit dem Kopf schütteln. Gekippte Fenster gegen die Hitze der Heizung, zahlreiche abgeschlossene Kühlschränke der einzelnen Vereine in den Bürgerhäusern, „oder auch das Mysterium der immer leuchtenden Lichtanlage im Hallenbad“.
Das Argument, dass die Kosten die Stadt trage, sei irreführend. „Die Stadt ist kein abstrakter außerirdischer Imperialist, den man bekämpfen muss“, stellte Stadler klar. Die Stadt sei die Gemeinschaft der Bürger, mithin würden die Kosten auch von allen Bürgern getragen.
Als Vorbild nannte er den Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft des Wetteraukreises (EGW), der schon seit Jahren die Energiekosten der kreiseigenen Gebäude vergleiche und so Ausreißer bei den Kosten identifiziere. Das Ziel sei, einfache und effiziente Maßnahmen zur Einsparung festzulegen.
Angesichts schmerzhafter Einschnitte zur Haushaltskonsolidierung in anderen Bereichen sollten die Energie- und Wasserkosten so weit wie möglich gesenkt werden. „Lassen Sie uns das Geld lieber für Bildung und Kinder, Museum und Stadtbibliothek oder gerne auch für Feuerwehr und Sport ausgeben“, statt die Gelder der Bürger in die Luft zu pusten, forderte Marcus Stadler.
Thomas Eckhardt (SPD) begrüßte den Vorschlag, dessen Umsetzung einfach sein sollte. „Die Grundlagen müssten längst geschaffen sein“, erinnerte er daran, dass auf Antrag seiner Fraktion bereits vor zehn Jahren eine Firma eine Bestandsaufnahme der Energiesituation der städtischen Gebäude erhoben habe. Weitere Maßnahmen hätten diese Ergebnisse erweitert und fortgeschrieben.
„Das Wichtigste bei solchen Maßnahmen ist eine langfristige Kontinuität“, betonte Eckhardt. Der Wetteraukreis betreibe seine Bemühungen um Energieeinsparungen im Eigenbetrieb schon seit 25 Jahren. Dabei habe man anfangs vermutet, wenn eine Reduzierung des Verbrauchs um 20 bis 30 Prozent erreicht sei, seien die Möglichkeiten erschöpft. „Inzwischen sind die in Griffweite, den Energieverbrauch, was die Wärme betrifft, mehr als halbiert zu haben.“ Das sei insbesondere angesichts der Flächen, die der EGW verwalte, beachtlich. Thomas Eckhardts Aufforderung, dem Antrag der Grünen zuzustimmig, folgten die Stadtverordneten einmütig.
Quelle: Kreis-Anzeiger