Ins dörfliche Umfeld eingegliedert

Zu Besuch bei Steinmetz Martin Merz.

(red). Im Niddaer Stadtteil Geiß-Nidda besuchten die SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl sowie der Kandidat für die Bundestagswahl, Stefan Lux, einen bemerkenswerten Handwerksbetrieb. „Die kleinen und mittelständischen Betriebe sind das Rückgrat in unserer Region und im ländlichen Raum die wohnortnahen Arbeitgeber,“ so Stefan Lux.

Der Steinbildhauer und Steinmetzmeister Martin Merz aus Kohden hat in Geiß-Nidda im Jahr 2009 eine alte Hofreite gekauft und dort seinen Betrieb angesiedelt.

Das Wohnhaus stammt aus dem 16. Jahrhundert, die Scheune aus dem Jahr 1874. Merz, der eine ausgeprägte Leidenschaft für Restaurationen pflegt, setzte in dem Anwesen in den letzten zwei Jahren sehr viel um. Eine Ausstellungsfläche für Grabmale, eine Halle und eine Werkstatt sind teilweise fertiggestellt. Büro- und Sozialräume folgen noch.

Hier kann Martin Merz nun seine jahrelange Erfahrung bei den unterschiedlichsten Restaurierungsarbeiten einbringen. „Der Handwerksbetrieb gliedert sich sehr gut in das dörfliche Umfeld ein und wird nicht, wie heute häufig zu sehen, außerhalb der Dorfkerne in Gewerbegebiete mit modernen Leichtbauhallen verlagert“, sagte Lisa Gnadl .

Merz beschäftigt vier Mitarbeiter. Er ist Spezialist für Restaurierungen an historischen Gebäuden im Bereich Naturstein und Denkmalpflege, bei kommunalen und kirchlichen Auftraggebern aber auch privaten Bauherrn. Das Betätigungsfeld verläuft von Büdingen bis Rosbach, Bad Vilbel bis Bad Homburg. Seine letzte Restaurierung war der „Weiße Turm“ in Wölfersheim. „Der Anteil der Grabdenkmäler ist in den letzten Jahren rückläufig, nur noch etwa zehn Prozent der Steinmetz-Aufträge sind Grabstätten“, so Merz. Er bemerke auch den Trend, dass vermehrt Urnengräber und anonyme Grabfelder gewünscht werden. „Ein Trend der nicht aufzuhalten ist. Kinder und Angehörige von Verstorbenen wohnen oft weiter weg und können der notwendigen Grabpflege nicht nachkommen“, so Lisa Gnadl.

Hinsichtlich der Neugestaltung eines Grabfeldes auf dem Niddaer Friedhof bedauerte Merz, dass örtliche Steinmetzbetriebe nicht eingebunden waren. „Sofern zukünftige Umgestaltungen bei den Friedhofsanlagen ins Auge gefasst werden, stehen wir örtlichen Steinmetzbetriebe gerne hilfreich zur Seite“, formulierte Merz eine Bitte an die Stadtpolitiker.

„Gerade die Handwerksbetriebe sind für die Ausbildung junger Leute und natürlich auch für die Gewerbesteuer in unseren Kommunen eine verlässliche Größe, auf die sie bauen können. Auch aus diesem Grund ist eine verstärkter Ausbau der Infrastruktur im ländlichen Raum erforderlich“, so Stefan Lux abschließend.

Quelle: Kreis-Anzeiger