„Schule betrifft immer auch die Politik“

Wetterauer Sozialdemokraten besuchen Gymnasium Nidda – Sorge um Schulstandort – Angebot vorgestellt

SPD-Kommunalpolitiker um die Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl (3.v.l.) besuchten das Niddaer Gymnasium, um sich über den Schulstandort zu informieren.
SPD-Kommunalpolitiker um die Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl (3.v.l.) besuchten das Niddaer Gymnasium, um sich über den Schulstandort zu informieren.

(red). Sozialdemokratische Kommunalpolitiker um die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl trafen sich jetzt im Niddaer Gymnasium mit Schulleiterin Dr. Cornelia Hörsting und den Fachbereichsleitern Uwe Müller, Olaf Bogusch und Martin Ritter zu einem Informationsgespräch. Thema war unter anderem die Rückkehr des Gymnasiums zu G9. „Schule betrifft immer Landes-, Kreis- und Stadtpolitik, daher sind wir heute mit Entscheidungsträgern aus allen Bereichen hier, die sich ein Bild von dem Gymnasium machen wollen“, erläuterte die Wetterauer und Niddaer SPD-Fraktionsvorsitzende Christine Jäger zu Beginn.

Die Sozialdemokraten begrüßten die Entscheidung der Schulgemeinde, ab dem kommenden Schuljahr wieder zu G9 zurückzukehren, um dadurch gegebenenfalls auch die Schülerzahlen in den Eingangsklassen wieder zu erhöhen. „Die Entscheidung ist wichtig, da dadurch Schüler mehr Zeit für ihre Entwicklung und zum Lernen bekommen. Die von der CDU-Landesregierung von oben verordnete verkürzte Schulzeit in der Mittelstufe ist der falsche Weg gewesen“, sagte Gnadl.

Das Gymnasium in Nidda ist eine ganztägig arbeitende Schule mit einem breiten Leistungsangebot, berichtete Hörsting. „Von 80 Lehrern werden etwa 1000 Schüler unterrichtet, die aus 17 Städten und Gemeinden aus der Umgebung kommen.“

Hörsting gab mit einer Präsentation einen Überblick über das schulische Angebot, sowohl im Pflichtbereich als auch im Wahlbereich. Hörsting informierte auch über die neue Ausstattung moderner Fachräume, die multifunktional nutzbare Mensa, das Schulsportzentrum mit den umliegenden Sportfeldern, Halle, einem Sportplatz und dem Hallenbad. „Gerade diese zur Verfügung stehenden Sportanlagen stellen ein optimales Kursangebot sicher. Wir sind die einzige gymnasiale Oberstufe mit Sportleistungskurs im Altkreis Büdingen“, sagte Hörsting. Das Hallenbad sei für den Schulstandort Nidda „unbedingt notwendig“. Hörsting und die Fachbereichsleiter machten in dem Gespräch deutlich, dass man angesichts des demografischen Wandels besonders in ländlichen Regionen darum bemüht sein müsse, dass sich die Schülerzahlen nicht stark verringern. Sie äußerten, aus Sicht des Gymnasiums Nidda, Bedenken, dass durch die geplante gymnasiale Oberstufe in der Singbergschule in Wölfersheim Schüler aus dem Bereich Echzell und Reichelsheim nicht mehr nach Nidda kommen könnten.

„Wir wollen verschiedenen Schülerpersönlichkeiten gerecht werden, Talente und Fähigkeiten fördern, denn je breiter das schulische Angebot, desto größer das Spektrum. Weniger Schüler heißt geringeres Leistungsangebot“, betonte Olaf Bogusch, Fachbereichsleiter der Oberstufe. Eine Jahrgangsgröße von 100 Schülern sei notwendig, um das Leistungsangebot aufrechtzuerhalten. „Vierzügig heißt Qualität. 90 Schüler bedeutet Dreizügigkeit. Das wirkt sich schädlich auf die Klassengröße aus, das kann jeder nachvollziehen“, sagte Martin Ritter abschließend.

Lisa Gnadl und Christine Jäger betonten die Attraktivität des Schulstandortes, die sowohl durch die bauliche Erneuerung als auch durch die fachliche Ausrichtung mit einer Bläserklasse und mit den zusätzlichen sportlichen Angeboten gegeben sei. Sie seien überzeugt, dass der Schulstandort nicht durch eine Oberstufe in Wölfersheim gefährdet sei, „da ja schon ein gymnasialer Zweig in Wölfersheim bis zur Klasse 10 besteht“. Dennoch sei es wichtig, alle Fakten abzuwägen und vor allem am Ende im Sinne Schüler zu entscheiden. Dafür brauche man aber vor allem aktuelle Zahlen der Schüleranmeldungen.

Quelle: Kreis-Anzeiger