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(em). Zu einem guten Zusammenleben von Bürgern und Bürgerinnen ausländischer und deutscher Herkunft will die Gruppe „Migranten in Nidda“ beitragen, die sich vor einiger Zeit gegründet hat.
Menschen anderer Nationalität, die schon lange hier leben und arbeiten, aber auch einige ihrer deutschen Kollegen, Nachbarn und Freunde haben sich der Initiative angeschlossen, die zum einen Neuankömmlingen die Eingewöhnung erleichtern will. Zum anderen aber hat die Gruppe, die sich zwar bewusst keine Partei angeschlossen hat, aber den Dialog mit den gewählten Gremienvertretern sucht, konkrete Anliegen, deren Erfüllung sie sich von der Politik erhofft. Gewünscht werden die Möglichkeit der doppelten Staatsangehörigkeit und das Wahlrecht für langjährig in Deutschland lebende Migranten, auch wenn sie nicht aus einem EU-Land kommen.
So meinen etwa Hidir Ylmaz und Horst Berkefeld, die Sprecher der Gruppe: „Es gibt Bürgerinnen und Bürger, die seit über 40 Jahren mit ihren Familien in Nidda leben, arbeiten, Steuern zahlen und doch vom Wahlrecht, von aktiver politischer Teilhabe, ausgeschlossen sind.“ Die Gruppe hatte die Gelegenheit – unterstützt durch die Friedrich-Ebert-Stiftung – dieses Anliegen etwa der Opposition im Landtag vorzutragen. Mit der Stiftung sind die Gruppenmitglieder in Kontakt, nehmen dort an Sitzungen von Arbeitskreisen teil. Man konnte mit Befriedigung feststellen, dass wesentliche Anliegen der Initiative im Programm „Hessen erneuern 2014 – 2018“ der SPD enthalten sind, etwa der integrationsorientierte Ausbau der Bildungseinrichtungen vom Kleinkindalter bis hin zur Berufsqualifikation. Für ganz besonders wichtig hält die Gruppe den Ausbau von Ganztagsschulen und die Senkung der Schulabbrecherquote.
Die „Migranten in Nidda“ wünschen sich ebenso das Gespräch mit anderen im Landtag vertretenen Parteien und mit den politischen Gremien auf Kreis- und städtischer Ebene. Doch möchte die Gruppe auch selbst vor Ort aktiv werden, etwa zur Überwindung von Sprachbarrieren beitragen. Gedacht ist zum Beispiel an Begleitung beim Erlernen der deutschen Sprache, an Erwachsenenbildungsangebote, die die Integration fördern.
Wer Kontakt zur Gruppe „Migranten in Nidda“ aufnehmen und sie in ihren Anliegen unterstützen will, ist über die E-Mailadresse hidir-ylmaz@nullt-online.de dazu eingeladen.
Quelle: Kreis-Anzeiger