28.03.2012 – NIDDA
Jusos Oberhessen informieren sich bei Firma Linak in Nidda über Ausbildungschancen und Produktpalette – Linearantriebe für Krankenpflegebereich
(red). Um sich über Ausbildungschancen in der Region zu informieren, besuchten die Jusos Oberhessen die in Nidda ansässige Firma Linak. Das dänische Unternehmen hat sich auf die Produktion von Linearantrieben spezialisiert und unterhält Niederlassungen in der ganzen Welt. Am Standort Nidda, dem zweitgrößten der Firma, sind unter der Leitung von Søren Rasmussen 60 Mitarbeiter beschäftigt. Die Jusos wurden zur Einführung über die Firmengeschichte und Produktpalette informiert. Dann stand ein Rundgang durch den Betrieb an. Ein Schwerpunkt liegt in der Produktion von Linearantrieben für den Krankenhausbereich. Diese Antriebe kommen in höhenverstellbaren Krankenbetten, Patientenlifter und Zahnarztstühlen zum Einsatz. „Diese Technik eignet sich gut für den Bereich der Pflege, da sie die Arbeit mit den Patienten und Pflegebedürftigen erleichtert“, erklärte Philipp Giar aus Ranstadt. Die Linearantriebe gibt es auch für Büromöbel, etwa für höhenverstellbare Schreibtische. Laut Rasmussen sind diese Tische ergonomisch und sorgen für hohen Arbeitskomfort. In Skandinavien sind etwa 80 Prozent aller Schreibtische damit ausgerüstet, in Deutschland nur etwa 20 Prozent. „Wenn wir in Büros mehr solcher Schreibtisch hätten, würde sich dies positiv auf die Gesundheit und das Arbeitsumfeld auswirken“, stellte Felix Cos aus Nidda fest.
Linearantriebe werden aber auch im industriellen Bereich benutzt, etwa in der Landwirtschaft oder bei Anlagen zur Energiegewinnung. In Photovoltaikanlagen können diese Antriebe die Ausrichtung der Solarzellen nach dem Sonnenstand steuern und somit eine höhere Effizienz erreichen. „Die Effizienzsteigerung bei den erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Faktor der Energiewende. Diese Technik hat Potenzial, dass mehr grüner Strom produziert werden kann“, sagte der Juso-Vorsitzende Johannes Giar.
Linak bildet Industrie- und Bürokaufleute sowie Mechatroniker aus. Betriebswirte und Ingenieure absolvieren ein duales Studium. Für Søren Rasmussen stellt die Ausbildung „eine wichtige Zukunftsinvestition“ dar. „Betriebe, die selbst ausbilden, sind gerade für den ländlichen Raum ein echter Gewinn, da junge Menschen eine Arbeit finden und nicht in die Ballungszentren ziehen müssen. So bleiben sie unseren Kommunen erhalten. Gleichzeitig sind solche Betriebe ein wichtiger Beitrag zur kommunalen Wertschöpfung“, erklärte Philipp Giar.
Beeindruckt waren die Jusos von der Unternehmenskultur. Neben der Nachwuchsförderung sind Linak auch die enge Mitarbeiterbindung und Sozialleistungen für die Arbeitnehmer wichtig. „Der Arbeitnehmer wird als integraler Bestandteil des Unternehmens angesehen, der Weiterbildung und Anerkennung genießt. Von solchen Betrieben bräuchten wir in Deutschland noch mehr“, lobte Laura Eckhardt, die stellvertretende Juso-Vorsitzende. „Wenn wir den ländlichen Raum stärken wollen, so brauchen Kommunen eine Gewerbepolitik, die Grundlagen für die Ansiedlung solcher Unternehmen schafft. Nötig ist aber eine angemessene finanzielle Versorgung der Städte und Gemeinden, um nötige Investitionen in die Infrastruktur tätigen zu können“, erklärte Johannes Giar abschließend.
Quelle: Kreis-Anzeiger