„Basis trägt dazu bei, dass Ziele nicht verloren gehen“

Sommerfest der Niddaer SPD mit Ehrungen – Generalsekretär des Landesverbandes zu Gast – Kritik an Landes- und Bundesregierung

Die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Christine Jäger und MdB Michael Roth ehrten Parteimitglieder, die der SPD seit 25, 40 oder 50 Jahren angehören. Fotos: Maresch
Die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Christine Jäger und MdB Michael Roth ehrten Parteimitglieder, die der SPD seit 25, 40 oder 50 Jahren angehören. Fotos: Maresch

(em). Familienfreundlich hatte der SPD-Ortsbezirk Nidda-Mitte sein Sommer- und Kinderfest unter den Kastanien des Wilhelm-Eckhardt-Platzes organisiert. Kaffee und Kuchen standen bereit, später Gegrilltes und Salate. Etliche junge Eltern waren gekommen und konnten sich in Ruhe unterhalten, während die Kinder in Sichtweite sich auf der Hüpfburg und der Kistenrutschbahn vergnügten. Langjährige Genossen saßen neben Engagierten aus dem Kreis der Jusos mit der Wetterauer Vorsitzenden Elisa Scaramuzza. Bei der Begrüßung konnte der Vorsitzende des Ortsbezirks, Helmut Kaiser, den Ersten Stadtrat Reimund Becker, Ehrenstadtrat Adi Jäger, den ehemaligen Landtagsabgeordneten Gerhard Becker, die Ortsvereinsvorsitzende Christine Jäger, weitere Magistratsmitglieder und Stadtverordnete sowie Vertreter der Ortsbeiräte willkommen heißen. Christine Jäger überbrachte die Grüße der Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl und von Landrat Joachim Arnold.

Leitwerte

Kleine Präsente gab es für die ausgeschiedenen Mandatsträger.
Kleine Präsente gab es für die ausgeschiedenen Mandatsträger.

Man nahm sich Zeit zum Essen und zu Gesprächen. Aber der Höhepunkt des Sommerfestes war die Ehrung langjähriger Mitglieder und der Dank an ausgeschiedene Mandatsträger. Dazu kam der Bundestagsabgeordnete Michael Roth, Generalsekretär des SPD-Landesverbandes Hessen. „Die SPD ist eine Traditionspartei“, führte Roth in seiner kurzen Ansprache aus. Gerade langjährige engagierte Genossinnen und Genossen hätten dazu beigetragen, dass die Leitwerte der Partei – Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit, Solidarität – kontinuierlich das politische Handeln bestimmt hätten.

Umso mehr gelte es, sie hochzuhalten und zu leben. „Unentbehrlich ist dabei die Mitarbeit an der Basis. Der Dialog zwischen der Basis und den Mandatsträgern auf allen Ebenen trägt dazu bei, dass in der Fülle der politischen Routinearbeiten die grundlegenden Ziele sozialdemokratischen Handelns nicht verloren gehen.“ In der Bundes- und Landespolitik lägen schwierige Zeiten hinter der Partei und immer mehr Bürgern sei es deutlich, „dass die SPD bessere Alternativen zu bieten hat als die derzeitigen Regierungsparteien“. Roth nannte den Atomausstieg: „Das größte Sicherheitsrisiko ist die schwarz-gelbe Regierung in Berlin!“ Nicht erst seit der Fukushima-Katastrophe, sondern seit Jahren setze sich die SPD konsequent für eine Energiewende ein. Abschließend streifte der Generalsekretär noch die Landespolitik. „Wir Sozialdemokraten müssen den Wählern zeigen, dass wir eine bessere Alternative sind als die saft- und kraftlose Regierung in Wiesbaden!“

Der Beifall für Roths Rede war mit sorgenvollen Blicken zum Himmel gemischt, denn schon zu Beginn der Ehrung fielen Tropfen und bald prasselte Starkregen nieder. Michael Roth und Christine Jäger gestalteten trotzdem eine würdige und persönliche Ehrung, wenn auch im Schutz der Regenschirme.

Seit 25 Jahren ist Gerhard Lehmer Genosse. Heinz Leng, Otto-Günter Müller,Wilfried Peil, Reinhard Pfnorr, Dieter Stolz, Ottmar Weber gehören seit 40 Jahren der Partei an. Ein halbes Jahrhundert lang sind Karl Heinz Appel, Lothar Baum, Emmi Feth, Adolf Jäger, Georg Wegner und Ernst-Ludwig Zeitz SPD-Mitglieder. Dankesworte fanden Roth und Jäger auch für ausgeschiedene Mandatsträger. Zum Teil haben diese andere politische Ämter übernommen. Kreistagsarbeit leisteten Helmut Jung, Cornelia Kreher, Hubertus Ellerhusen und Waltraud Schönfeld, 40 Jahre lang gehörte Walter Meurer den politischen Gremien Niddas an, dabei viele Jahre als Stadtrat. In den Ortsbeiräten aktiv waren in Nidda Thomas Eckhardt, Christine Jäger, Helmut Kaiser und Gerhard Wolf, in Kohden Adam Reitenbach und Karlheinz Schaumburg, in Ober-Widdersheim Klaus-Peter Cos und Tobias Riesbeck, in Unter-Schmitten Gerhard Fey, in Michelnau Karl-Heinz Appel und Lothar Noll, in Ober-Lais Horst Sinner und in Wallernhausen Ute Kohlbecher. Jäger übergab Abschiedsgeschenke: Tassen mit SPD-Aufschrift, in den Werkstätten der Behindertenhilfe Wetterau gefertigt und mit süßer „Nervennahrung“ gefüllt.

Quelle: Kreis-Anzeiger