Fraktionsvorsitzende Christine Jäger: Auch wir arbeiten daran, für unsere Stadt Energieprojekte zu entwickeln – 12 672 Kollektoren erzeugen Strom

(red). „Der Solarpark der Stadt Hungen ist ein interessantes Projekt und zeigt, dass auch Kommunen in der Lage sind, Anlagen für alternative Energie zu bauen und sie wirtschaftlich erfolgreich zu betreiben“, stellte Christine Jäger, Niddas SPD-Fraktionsvorsitzende, während eines Besuches der Stadtverordnetenfraktion im Solarpark der Stadt Hungen fest. Gerhard Rupp, SPD-Vorsitzender von Hungen, hatte gemeinsam mit dem städtischen Projektleiter Thomas Weichmann die Niddaer Delegation auf dem Gelände der großflächigen Photovoltaikanlage begrüßt und betont, dass die Idee, die ehemaligen Abraumhalde, ein Überbleibsel des Kohlebergbaus in Trais-Horloff, für die Aufnahme einer Großanlage zur Gewinnung alternativen Stroms zu nutzen, auf eine Initiative von Weichmann zurückgehe.
„Schon 2006 hat uns der Träger des Alternativen Nobelpreises, Hermann Scheer, bei seinem Besuch von der Nutzung der Sonnenenergie überzeugt“, so Gerhard Rupp aus Hungen, der sich sofort mit seiner Fraktion für die Initiative von Wichmann engagierte.
Der Hungener Magistrat legte eine Machbarkeitsstudie und einen Kostenplan vor. Diskutiert wurde, ob die Stadt alleine oder in einer Genossenschaft das Projekt weiterentwickeln sollte, oder ob eine Privatvergabe der bessere Weg sei. „Die Entscheidung trafen wir dann im September 2009 unter großem Zeitdruck. Bis auf die Freien Wähler stimmten alle Fraktionen zu“, sagte der Hungener Vorsitzende und machte deutlich, dass die Verwaltung gemeinsam mit der ausführenden Firma in der Folge des Stadtverordnetenbeschlusses ein „Bravourstück vollbracht hat, denn innerhalb von drei Monaten musste das Projekt mit einer Bausumme von 7,5 Millionen Euro wegen der Fristen fertiggestellt sein“.
„Wir sind stolz, denn trotz so mancher technischen Schwierigkeit und dem miserablen Wetter konnte die Anlage noch im Dezember 2009 den Betrieb aufnehmen“, ergänzte Weichmann. Die Anlage umfasse 25 000 Quadratmeter mit 12 672 Kollektoren, die den erzeugten Strom ins Netz der OVAG einspeisen. Durch die vielen Sonnentage im vergangenen Jahr seien rund drei Millionen Kilowattstunden Strom produziert worden. Mit dieser Leistung könne man 800 Normalhaushalte mit Strom versorgen und die Einsparung an Kohlenstoffdioxid sei enorm, erklärte Wichmann. Die Stadt habe dadurch Mehreinnahmen gegenüber der jährlichen Kostenrechnung von 115 000 Euro erzielt. Weiterhin setze die Schäferstadt Hungen 600 eigene Schafe als „Mäher“ auf der Anlage ein und erziele dadurch weitere Kosteneinsparungen.
„Wir gratulieren Hungen zu dem Weitblick und dem Erfolg. Hier wird ein wesentlicher Beitrag zur Energiewende geleistet, der sogar noch zu zusätzlichen finanziellen Einnahmen für den städtischen Haushalt führt. Ein gutes Beispiel, das wir für unsere weitere politische Arbeit in Nidda einbeziehen werden, denn auch wir arbeiten daran, für unsere Stadt Energieprojekte zu entwickeln, die das gleiche Ziel verfolgen“, sagte Christine Jäger abschließend.
Quelle: Kreis-Anzeiger