Amtsgericht Nidda: Gnadl schreibt Hahn offenen Brief

Kreis – Anzeiger
(pd). Die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl (SPD) sieht durch den „Zentralisierungswahn“ der Landesregierung möglicherweise das Niddaer Amtsgericht gefährdet. „Die Landesregierungen unter Roland Koch dünnen seit Jahren die Infrastruktur im ländlichen Raum aus. In der Wetterau hat es etwa schon das Amtsgericht in Butzbach und die Straßenmeisterei in Gedern getroffen. Jetzt sieht es so aus, als ob das Niddaer Amtsgericht auf die Streichliste gesetzt wird“, befürchtet Gnadl in einer Pressemitteilung.

Dabei sollte es nach Gnadls Auffassung Aufgabe der Landesregierung sein, die ländlichen Regionen des Landes zu stärken und die Lebensqualität auf dem Land – etwa durch kurze Wege zu Behörden und anderen staatlichen Einrichtungen – zu erhalten. „Landeseinrichtungen sind gerade im ländlichen Raum eine große Stütze des Arbeitsmarktes. Deshalb wendet sich meine Fraktion im Landtag ausdrücklich gegen die Zentralisierung dieser Einrichtungen. Für unsere strukturschwache Region im östlichen Teil des Wetteraukreises und die Stadt Nidda wäre die Schließung des Amtsgerichts fatal“, so Gnadl.

Die SPD-Landtagsfraktion habe daher als erste Maßnahme einen Berichtsantrag an das Justizministerium gestellt, um die genauen Einsparvorhaben der Landesregierung zu erfragen. Zu einer der nächsten Sitzungen des Rechts- und Integrationsausschusses erwartet die SPD-Abgeordnete daraufhin eine Erklärung des Justizministers. Außerdem habe sie sich in einem offenen Brief an den hessischen Justizminister und Wetterauer FDP-Abgeordneten Jörg-Uwe Hahn gewandt, in dem Gnadl fordert, das Amtsgericht zu erhalten. „Als Wetterauer Landtagsabgeordnete sehe ich es als meine Aufgabe an, mich für den Erhalt der Infrastruktur in meiner Heimatregion einzusetzen. Ich hoffe Herrn Hahn dabei an meiner Seite“, so Gnadl abschließend.

Quelle: Kreis-Anzeiger